Frauenhass unter dem Deckmantel der "Frauenrechte"

Die Initiative "Ja zum Verhüllungsverbot" schreibt sich die Frauenrechte auf die Fahne. Geführt und unterstützt wird die Kampagne aber grösstenteils von frauenfeindlichen Rechten bis Faschist*innen. In der FAU gehen wir im Prinzip davon aus, dass unsere Mitglieder und Sympathisant*innen selbst wissen, ob sie abstimmen wollen oder nicht. In Anbetracht der Umstände möchten wir hier aber doch auf einige Punkte aufmerksam machen.

Die rechtsextreme und populistische Initiative „Ja zum Verhüllungsverbot“ ist eine neuerliche islamophobe Hetzjagd, welche die Arbeitenden gegeneinander ausspielt. Daneben stellt sie einen weiteren Angriff auf die Frauenrechte dar.

 

Die populistische extreme Rechte beschwört das Fantasiebild des islamistischen inneren Feindes. Ein weiterer Schritt in Richtung einer gesellschaftlichen Apartheid gegen alle Menschen, die Muslim*innen sein könnten, das heisst von ausserhalb Europas stammen und eine weniger helle Hautfarbe haben könnten. Diese rassistische Apartheid wird der extremen Rechten später auch dazu dienen, die sozialen Rechte aller anzugreifen.

 

Emanzipation“ durch Feinde von Frauenrechten?

 

Ein weiteres Mal führt die populistische extreme Rechte die Verteidigung der Frauenrechte gegen den frauenfeindlichen Islam ins Feld. Auch wenn es stimmt, dass die faschistischen Strömungen innerhalb des Islams (wie diejenigen innerhalb jeder Religion) frauenfeindlich sind, so gilt dasselbe genauso sehr für die populistische extreme Rechte. In der Schweiz ist letztere gar das Zugpferd des Kampfs gegen die Emanzipation der Frauen. Der religiöse Faschismus und die populistische extreme Rechte haben gemeinsame Interessen: Sie haben nicht nur ähnliche Gesellschaftsprojekte, sie nähren sich auch gegenseitig. Die islamophoben Aktivitäten der einen treiben die Opfer dieses Rassismus in die Arme des religiösen Faschismus, der mit seinen Taten wiederum der Angst den Boden bereitet, welche die extreme Rechte benötigt, um ihre reaktionäre, freiheitsfeindliche Agenda weiter zu verfolgen. Sie nähren sich nicht nur gegenseitig: Bei jeder Gelegenheiten marschieren sie Seite an Seite, Hand in Hand, gegen die Rechte der Frauen und der sexuellen Minderheiten.

 

Täuschen wir uns nicht: Die Initiative der populistischen extremen Rechte interessiert sich nicht für die Rechte der Frauen. Die Rechtsextremen glänzen weitgehend durch ihre Abwesenheit, wenn es darum geht, den Emanzipationskampf der Frauen (und anderer gesellschaftlicher Gruppen) zu unterstützen in Ländern, in denen der religiöse Faschismus vorherrschend oder gar an der Macht ist. Der religiöse Faschismus kann nicht mit rechtsextremen Methoden bekämpft werden. Alle Fundamentalismen und alle Reaktionär*innen können nur durch die Organisierung der Arbeiter*innen, der Betroffenen und dem Kampf für die Emanzipation aller Menschen besiegt werden.

 

Abschliessend möchten wir noch anmerken (damit mensch uns nicht vorwerfen kann, nur einen Aspekt der Initiative zu erwähnen), dass gerade heute, wo der autoritäre Staat und die technologisch-kapitalistische Überwachung immer mehr um sich greifen, das Recht auf die Verhüllung des Gesichts ein Grundrecht ist.

 

Solidarische Grüsse

 

Freie Arbeiter*innen Union

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