Türkei: Solidarität mit dem Arbeitskampf bei Pressan

An die Gewerkschaften, demokratischen Massenorganisationen und alle Institutionen, die auf der Seite der Arbeiter:innen stehen.

Bekanntlich wird in der Türkei die Ausübung der durch Verfassung, Gesetze, internationale Abkommen garantierten Rechte und Freiheiten willkürlich verhindert. Arbeiter:innen, Werktätige und Jugendliche, die von diesen Rechten Gebrauch machen wollen, sind verschiedenen Angriffen des Kapitals als auch des Staates ausgesetzt. Trotz all dieser  Schwierigkeiten kämpfen wir für unsere demokratischen Rechte und Freiheiten und werden diesen Kampf auch weiterhin führen.

Der Vorstand von Pressan verhindert die Ausübung von gewerkschaftlichen Rechten!


Wie in vielen Fabriken in der Türkei erfolgen auch bei Pressan Angriffe wie harte Arbeitsbedingungen, Niedriglohn, Unterdrückung und Mobbing. Selbst der Gebrauch der gewöhnlichsten gesetzlichen Rechte wird verhindert. Der Pressan-Vorstand hat die Wirtschaftskrise für sich in eine Chance verwandelt und durch die Unterstützung der Regierung den Druck auf die Arbeiter:innen erhöht. Bei all diesen willkürlichen und illegalen Praktiken schauen die offiziellen Institutionen, allen voran die zuständigen Ministerien, lediglich zu.


Zur Lösung der Probleme bei Pressan leistet unsere Gewerkschaft organisatorische Arbeit. Der Pressan-Vorstand hat auf das mit dem durch die Verfassung und ILO- Übereinkommen garantierte Recht auf gewerkschaftliche Organisierung mit Entlassungen geantwortet. Um die Belegschaft, insbesondere unsere Mitglieder einzuschüchtern, wurden willkürliche Protokolle angefertigt und 5 bis 7 Kameras an jede Maschine angebracht, um den Druck auf die Arbeiter:innen zu erhöhen. Es wurde mit Massenentlassungen gedroht und versucht, Gewerkschaftsmitglieder zum Austritt zu zwingen. All diese Praktiken erfolgen nicht nur unter Außerachtlassung internationaler Abkommen, sondern auch
unter Verletzung der Gesetze in der Türkei.

Unsere Gewerkschaft und unsere Mitglieder beugen sich diesen Angriffen nicht. Zur Durchsetzung unserer demokratischen Rechte haben wir bereits die erforderlichen rechtlichen Schritte eingeleitet. Nicht nur das; wir haben vor dem Fabrikgebäude ein Widerstandszelt errichtet. In einem Land, in dem das
Gesetz mit Füßen getreten wird, kann man nur gewinnen, wenn man durch Widerstände und legitime Kämpfe eine breite Öffentlichkeit schafft.

Pressan produziert für die größten Unternehmen!


Pressan produziert für internationale Unternehmen. An erster Stelle kommen die Unternehmen Mercedes, Brose, Toyota, Tofaş, Ford, Temsa, Otoyol, Anadolu Isuzu. Einige der Unternehmen, mit denen Pressan zusammenarbeitet, haben auch globale Rahmenvereinbarungen unterzeichnet. Die internationalen Unternehmen sind Zuschauer der Entrechtungen bei Pressan. Die hier genannten Firmen wiederum sind direkte Hauptverantwortliche für die Probleme bei Pressan.

Der gewerkschaftlich organisierte Pressan-Chef verhindert, dass sich die Belegschaft gewerkschaftlich organisiert!


Der Pressan-Chef ist seit über 20 Jahren Mitglied im Metall-Arbeitgeberverband (MESS). Der Vorstand, der seine eigene Organisierung als rechtens erachtet, initiiert eine Reihe von Angriffen, wie Entlassungen, wenn Arbeiter:innen sich gewerkschaftlich organisieren. Auf internationaler Ebene erwecken sie mit ihren Erklärungen den Eindruck, als ob sie gewerkschaftliche und demokratische Rechte respektieren würden. Unsere Gewerkschaft, die sich seit längerem bei Pressan organisiert, weiß allzu gut, wie rechtsfeindlich der
Pressan-Vorstand ist. Wir wissen auch, wie Pressan in den vergangenen Jahren ähnliche Angriffe gegen gewerkschaftliche Organisierung geführt und jede Art von Drohungen – wie die Drohung mit Massenentlassungen – eingesetzt hat. Diesmal werden wir jedoch diese Angriffe des Pressan-Vorstandes vereiteln. Wir möchten betonen, dass unser Kampf nicht nur dem Pressan-Vorstand gilt. Wir sind uns auch dessen bewusst, dass wir nicht nur die Chefs und deren Verbände, sondern auch die Regierung gegen uns haben, die bei diesen
Verstößen gegen die Verfassung, Gesetze und internationale Übereinkommen zuschaut. Während die Regierungsverantwortlichen seit Beginn der Pandemie jede Forderung der Organisationen des Kapitals erfüllt haben, haben sie durch ihre Maßnahmen die Arbeitenden ihrer Rechte beraubt. Das Land wird durch die Zusammenarbeit der Bosse und der Regierung in regelrechte Sklavenlager verwandelt. Die Überwindung der Lage, welcher Gewerkschaften und demokratische Massenorganisationen in der Türkei ausgesetzt sind und der Gewinn von demokratischen Errungenschaften ist nur durch Ausweitung des Kampfes der Arbeiter:innen möglich.

Mit der Solidarität der Gewerkschaften und demokratischen Massenorganisationen werden wir gewinnen!


Es ist nicht das erste Mal, dass wir bei Pressan rechtswidrigen Handlungen ausgesetzt sind. Diese Angriffe werden wir mit unseren Kämpfen in den Fabriken überwinden. Wir werden unsere demokratischen Rechte ausweiten. Zur Überwindung der Probleme erwarten wir Eure Solidarität und die Schaffung einer breiten Öffentlichkeit und bitten Euch, vor allem Druck auf die Unternehmen auszuüben, die mit Pressan zusammenarbeiten.


Wir werden unseren Kampf fortsetzen, um die internationale Solidarität der Arbeiter:innenklasse zu stärken und antidemokratische Praktiken weltweit zu beenden.


Es lebe die Einheit der Arbeiter:innen!
Es lebe die internationale Solidarität!


Gewerkschaft der Automobil- und Metallarbeiter:innen – TOMIS

İstiklal Mh. 5. Fatih Sk. No:11/B Osmangazi Bursa/Türkiye
Kontakt: +90549 116 00 34
mail: tomissendikasi@yandex.com

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