Mitteilung zum 1. Mai

Trotz des schlechten Wetters und der Sabotageversuche des Gewerkschaftsbunds Solothurn haben rund 300 Menschen in Solothurn am 1. Mai demonstriert. Die FAU war zusammen mit anderen Basisgewerkschaften und kurdischen Organisationen vor Ort. An der Demonstration herrschte eine kämpferische Stimmung. Die FAU beteiligte sich aktiv mit Reden zur Situation in der Gastronomie, der Pflege sowie der Reinigung.

Die Reinigungskräfte fordern ein Ende des respektlosen Umgangs durch ihre Vorgesetzen, die Einhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften im Speziellen und die Einhaltung des allgemeinverbindlichen Gesamtarbeitsvertrags (GAV) im Allgemeinen. Kern der schlechten Arbeitsumstände sind Stundenlöhne und Temporärverträge, welche Ursache ihrer unsicheren Existenzen sind. Sie betonen die Notwendigkeit, für einen guten GAV zu kämpfen.

In eine ähnliche Richtung gingen die Forderungen des Gastronomiesektors; das Ende der Nullstundenverträge, Arbeit auf Abruf und Temporärarbeit.

Mehr Lohn, eine kürzere Arbeitswoche, Verträglichkeit der Arbeit mit dem Familienleben, mehr Ferien, vor allem mehr Personal und somit eine dringend notwendige Senkung der Arbeitsbelastung wird von Seiten der Pflegenden gefordert.

Die Coronapandemie hat diese Probleme sichtbarer gemacht und verstärkt. Neu sind sie aber auf keinen Fall. Die FAU betont auch, dass solche und ähnliche Probleme nicht nur in diesen drei Sektoren bestehen – es betrifft alle Branchen mit niedrigen Löhnen und prekären Arbeitsbedingungen.

Die FAU ist Teil der Allianz der Basisgewerkschaften Syndibasa. Ein Flugblatt mit den Forderungen von Syndibasa «den Lohnkampf zu eröffnen» wurde an Teilnehmende und Passant*innen verteilt. Dieses Flugblatt finden Sie im Anhang.

Die hohe Anzahl an Teilnehmer*innen zeigt, dass viele Arbeiter*innen keine Lust auf ein «Bratwurstfest» haben, sondern bereit sind, sich basisgewerkschaftlich zu organisieren und mit direkten Aktionen zu kämpfen.

Direkte Aktion heisst, dass Arbeiter*innen direkt für ihre Rechte einstehen und handeln. Das soll dazu führen, dass sich das Kräfteverhältnis im Konflikt mit den Chefetagen verändert. Nur so können wir soziale Gerechtigkeit erkämpfen.

Die Pflegebranche der FAU hat ausserdem am 1. Mai-Umzug in Luzern teilgenommen, wie schon in der Vergangenheit an den letzten beiden Walk of Care-Umzügen. Die Pflegebranche der FAU ruft dazu auf, am nächsten Walk of Care in Luzern am 12. Mai teilzunehmen.

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